Mittwoch, 11. April 2012

Mali: Tuareg rufen eigenen Staat aus

Die Tuareg kämpfen schon seit Ewigkeiten um ihr Recht, als Volk anerkannt zu werden und nach ihren Traditionen leben zu dürfen.
In Französisch-Westafrika leisteten sie erbitterten Widerstand, der erst 1917 in einem Friedensvertrag endete.
1960, mit dem Ende der Kolonialherrschaft wurde ihr Land primär zwischen Mali, Niger und Algerien aufgeteilt, wo sie mit Ausgrenzung und Unterdrückung zu kämpfen hatten und haben, weshalb sich militante Rebellengruppen formierten.
In jüngster Zeit drangen Trupen der MNLA über Niger nach Mali ein.
Nachdem im März diesen Jahres die malischen Streitkräfte Präsident Amadou Toumani Touré
gestürzt hatten, nutzte die MLNA die Gelegenheit und eroberte sämtliche Städte (unter anderem die uralten Timbuktu und Gao) im Gebiet Azawad, wo sie am 6. April den unabhängigen Staat Azawad ausrief, den 55. afrikanischen Staat. 
Laut einer Erklärung der Tuareg soll der neue Staat nach demokratischen Prinzipien organisiert werden und im Einklang mit den Grundsätzen der Vereinten Nationen stehen - also gute Aussichten für Menschen- und damit auch und gerade Frauenrechte! (Quelle: taz)
Ob es Verbindungen zur Al-Qaida im Maghreb gibt ist umstritten, anders als es bspw. von N24 behauptet wird: "Der neue Staat in Westafrika werde Azawad heißen und demokratisch sein, teilte die Rebellen-Gruppe MNLA mit. Sie wird unterstützt von Islamisten mit Verbindungen zu Al-Kaida [...]".
Zusammen mit der Aussage über die Prinzipien der Vereinten Nationen, die auch N24 anbringt, wird der Widerspruch mehr als deutlich und lässt die übliche Islamistenterrorangsthetzpresse vermuten.
Die EU und AU (Afrikanische Union) lehnen die ausgerufene Unabhängigkeit für den Norden Malis laut Handelsblatt ab.
Frankreich lehnt einen Truppeneinsatz ab.

Ich jedenfalls wünsche den Tuareg alles Gute, Glück, Durchhaltevermögen sowie den Segen ihrer Geister (Kel Essuf) und Allahs.
Und hoffe auf ein demokratisches, unabhängiges Land der Tuareg, welches sich nicht ohne weiteres vom Westen ausbeuten lässt, wie es leider mit ihren afrikanischen Genossen geschieht; ein Land wo Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit und Menschenrechte mehr sind als hohle Phrasen.
Man darf hoffen, oder?
Hasta la victoria siempre,

-Finnr

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