Samstag, 5. Mai 2012

Ein Beitrag von mir!

Im Weltenbastler-Forum, in dem ich mich frisch registriert habe:

1) Die Piratenpartei will das Urheberrecht nicht abschaffen und kleine Künstler fördern.
Dass die Piraten, das Urheberrecht abschaffen wollen, ist ein Mythos.

Zitat:

In Deutschland, anders als beispielsweise in den USA, wird zwischen dem Urheberpersönlichkeitsrecht und den Verwertungsrechten unterschieden.
Erstere umfassen die persönlichen Rechte des Urhebers an seinem Werk, sie sind unveräußerlich. [...] Die im Urheberrechtsgesetz festgeschriebenen Regelungen schränken die Rechte der Allgemeinheit an der Verwendung von Wissen und Informationen ein. Eine solche Einschränkung ist in gewissem Umfang gerechtfertigt,
falls sie den Interessen der Urheber von Werken dient. Keinesfalls aber darf sie einseitig zugunsten wirtschaftlicher Interessen Dritter stattfinden.

Um die konstruktive Entwicklung der Gesellschaft sicherzustellen, ist freier Zugang zu Wissen uns Kultur unersetzlich. Die gesetzlichen Schutzfristen kommen nicht den Urhebern, sondern den Verwertern und Institutionen wie der GEMA zugute. Es muss mehr Mitspracherechte für Urheber gegenüber den Rechteverwertern geben, wie
ein Zweitverwertungsrecht oder eine zeitliche Begrenzung von
»Buy-Out«-Verträgen.
Um o.g. Entwicklung zu fördern, soll das freie, nichtkommerzielle kopieren im Internet legalisiert werden. Darüber hinaus sollen Bildungseinrichtungen von Urheberabgaben befreit werden und der freie Zugang zu mit öffentlichen Geldern finanzierten Informationsquellen gewährt werden.

Zitat:
Die Piraten erkennen die Urheberpersönlichkeitsrechte vollumfänglich an.
Diese umfassen die korrekte Angabe des Urhebers, das Recht auf Erstveröffentlichung und den Schutz vor Entstellung. Die korrekte Angabe des Urhebers ist die Grundlage für Respekt und finanzielle Wertschätzung.
Sich mit fremden Federn zu schmücken ist glatter Betrug, den wir scharf verurteilen.

Der Kulturgütermarkt wächst! Das Internet fördert wie noch nie die Verbreitung von Wissen und Kultur und ermöglicht über seine auf dem Verhalten der User basierende Struktur die Verbreitung und Bekanntmachung von kleineren Künstlern, die es ansonsten erheblich schwerer gehabt hätten.
Tatsache ist, dass vom derzeitigen, völlig veralteten Urheberrecht primär die Verwerter profitieren. Die GEMA nahm 2010 863 Mio. € ein, 2000 waren es noch 801,4 Mio. gewesen. Quelle
Wissenschaftliche Untersuchungen zur Auswirkung von Filesharing:

Urheber hingegen ziehen aus Streaming- und Filesharingportalen eher einen Nutzen, da sich User häufig bereit zeigen, Werke zu erwerben, um den Künstler zu unterstützen.
Ich denke, hier wird eine Praxis dämonisiert, obwohl es keinerlei Beispiele für wie auch immer geartete Gründe gibt.
Durch das uploaden seiner Werke auf Mediafire oder Rapidshare ist noch kein Künstler pleite gegangen.

Zitat:
In einer Welt, in der eine einzige digitale Kopie im Internet dafür ausreicht, die komplette Menschheit unerschöpflich mit einem geistigen Werk zu versorgen, ist es sinnvoll, zusätzlich Geschäftsmodelle zu nutzen, die mit jener freizügigen Kulturgüterverbreitung arbeiten oder von ihr profitieren.
Man kann die Erstveröffentlichung an sich verkaufen, man kann sich die Produktion eines geistigen Werkes von den Nutzern vorfinanzieren lassen, man kann direkte freiwillige Zahlungsmöglichkeiten zwischen Urhebern und Nutzern anbieten, man kann die Verbreitung geistiger Werke mit Werbefinanzierungsansätzen kombinieren, etc. Die Chancen, welche sich dadurch ergeben, sind gewaltig:
Jeder kann jederzeit von überall auf alles zugreifen und auch direkt in die Werke hineinverlinken, um einzelne Informationen darin gezielt zu verbreiten. Erst so kann der Fortschritt durch die neuen technischen Möglichkeiten wirklich ausgiebig genutzt werden.

Zur Drogenpolitik:
Der sog. "War on Drugs" und die Illegalisierung von bestimmten Stoffen und Mitteln kostet die Gesellschaft Milliarden, ohne dass ein Nutzen festzustellen wäre.
Das Verbot macht Drogenmafia und Schwarzmarktkartelle erst möglich und erschafft das Problem, dass es bekämpfen will.
Zitat Wikipedia, Stichwort "War on Drugs":
Ein Geheimbericht erklärt den „Anti-Drogen-Krieg“ für gescheitert.
Dieser Bericht wurde im Juli 2005 von der britischen Regierung nur
teilweise veröffentlicht, die zurückgehalten Seiten gelangten jedoch
über Guardian Unlimited an die Öffentlichkeit.[3] Der Bericht gelangt zu folgenden Ergebnissen:
  • Der steigende Konsum sogenannter „harter Drogen“ in den letzten 20
    Jahren hat einige negative Begleiteffekte für Konsumenten, ihre Familien
    und den Rest der Gesellschaft.
  • Der illegale Drogenmarkt ist hochentwickelt und
    Interventionsversuche haben auf keiner Ebene zu einer nachweisbaren
    Schädigung des Marktes geführt. Eine Bekämpfung der illegalen
    Drogenproduktion in den Entwicklungsländern, die vor allem durch Armut
    und Mangel an Alternativen bedingt ist, verlagert diese nur von einem
    Land ins Nächste. Durch Interventionen verursachte Preissteigerungen
    erhöhen wiederum die Attraktivität dieses Wirtschaftssektors. Die
    Hintermänner, die den Transport nach Europa besorgen, verkraften die
    derzeit erreichbaren Sicherstellungsraten von etwa 20 % mühelos aufgrund
    der hohen Gewinnspanne. Eine Sicherstellungsrate von mindestens 60 %
    wäre erforderlich, um dieses Geschäft unrentabel zu machen.
    Festgenommene Kleindealer in Europa würden rasch durch neue ersetzt, so
    dass die Versorgung des Marktes nicht ernsthaft gefährdet ist.
  • Im Ergebnis der letzten Jahre:
    • Der Markt für sogenannte „harte Drogen“ ist dramatisch gewachsen.
    • Die Preise für Heroin und Kokain in Großbritannien haben sich trotz Beschlagnahmungen in den letzten zehn Jahren halbiert.
    • Die Preise sind nicht hoch genug, um Neulinge vom Einstieg abzuhalten.
    • Die Preise sind dagegen hoch genug, um ein hohes Maß an Kriminalität
      und Schäden durch Drogensüchtige zu erzeugen, die ihre Sucht
      finanzieren müssen.
  • Die Kosten der Beschaffungskriminalität im Rahmen von Crack- und
    Heroinabhängigkeit belaufen sich in Großbritannien auf 16 Milliarden Pfund pro Jahr (24 Milliarden Pfund, wenn weitere Kosten im Sozial- und Gesundheitswesen mitgerechnet werden).
  • Die 280.000 „stark schädigenden“ Heroin- oder Crack-User kommen
    regelmäßig mit Behandlungen oder der Justiz in Berührung, bleiben aber
    durch den Suchtdruck nur kurzzeitig in Drogenersatzprogrammen oder
    erkennen gar keinen Nutzen in deren Existenz. Der Staat muss effektiver
    mit den Drogenkonsumenten arbeiten, wenn sie mit staatlichen Stellen in
    Berührung kommen und, ganz wesentlich, Wege finden, dass sie weniger
    Schaden an der Gesellschaft anrichten.

Quellenlinks:
http://wikileaks.org/wiki/World_Health_Organization_global_Cocaine_Project_Study_suppressed_by_the_United_States_for_13_years%2C_1995
http://www.heise.de/tp/artikel/30/30587/1.html

Die Politik der Prohibition, forciert durch die wissenschaftlich nicht haltbare Unterscheidung in illegale und legale Drogen, ist gescheitert.
Sinnvoll ist eine ideologiefreie und aufklärerische Drogenpolitik, die Fakten liefert und über Gefahren informiert, ohne ins dämonisieren abzugleiten.
Es müssen effektive Therapiemaßnahmen zur Verfügung gestellt und gefördert werden. (Beispielsweise durch die Unsummen, die durch eine Drogenlegalisierung eingespart werden könnten.)
Die derzeitige nicht faktenbasierte Bevormundung Erwachsener beim verantwortungsvollen Umgang mit Rausch- und Genussmitteln widerspricht der Grundüberzeugung der PIRATEN und unserem Verständnis einer mündigen
Gesellschaft.
Die bisherige Kriminalisierung der Konsumenten muss beendet und der damit verbundene Schwarzhandel durch kontrollierte Erwerbsstrukturen ersetzt werden.
So ergeben sich dann Rahmenbedingungen, die – anders als heute – viele Probleme beseitigen, die alleine auf Grund von gefährlichen Beimischungen und mangelnder Hygiene entstehen.
[...]
Die PIRATEN sprechen sich ausdrücklich für sinnvolle und notwendige Gesetze oder Verordnungen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen aus.
Jeder soll sich der Verantwortung bewusst sein, Kinder und Jugendliche umfassend und faktenbasiert über die Gefahren des Rauschmittelkonsums zu informieren. Ein wirksamer Jugendschutz kann nachweislich nicht durch
Reglementierung und Verbote erreicht werden. Statt dessen muss ein offener, sachlicher Umgang mit dem Thema in Form umfangreicher Aufklärung in Schulen und Freizeiteinrichtungen gesetzliche Regelungen
ergänzen. Ein bereits im Kindesalter gezielt vermitteltes selbstbestimmtes Verhalten ist der beste Weg diesen Herausforderungen und Reizen charakterstark zu begegnen.

Drogen können auch häufig therapeutisch eingesetzt werden; durch das gegenwärtige Verbot werden erfolgversprechende Therapieansätze im Keim erstickt.
Wikipedia:
Eine Studie aus dem Vereinigten Königreich, welche die Diagnosehäufigkeit von Schizophrenie bei rund 600.000 Patienten überwachte, kam hingegen zu dem Schluss, dass eine Häufigkeitszunahme der Erkrankung nicht feststellbar sei.
Damit widersprach die Studie vorhergehenden Modellrechnungen, die eine Häufigkeitszunahme ab den 90er-Jahren durch Cannabiskonsum voraussagten.[39]
Eine Metaanalyse kommt zu dem Ergebnis, dass Cannabiskonsum den früheren Ausbruch einer psychotischen Erkrankung bewirkt. Es wird kritisiert, dass andere Studien nicht hinreichend das Alter der Patienten mit berücksichtigen, bei denen sich solch eine Krankheit manifestiert. Eine frühzeitigere Erkrankung habe eine schlechtere Prognose als ein Ausbruch in späteren Jahren. Ob die frühzeitigere Erkrankung schlechtere Heilungschancen hat, weil sie mit der Schwere der Krankheit korreliert oder schlechter heilbar ist, weil sie früher ausbricht, wird nicht kommentiert.[40]
Einige Studien kommen zu dem Ergebnis, dass Δ9-THC, eine neuroprotektive Wirkung ausübt und das Hirn vor Degeneration schützt.[41] Darüber hinaus soll Cannabis alkoholkonsumbedingten Gehirnvolumenverlust verhindern.[42]
Bleibende hirnorganische Veränderungen wurden nicht nachgewiesen. Trotz des komplexen Geflechts von neuroprotektiven und neurotoxischen Effekten ist nur eine kleine, nach Absetzen der Droge wieder
verschwindende funktionelle Beeinträchtigung wissenschaftlich gesichert.
Inwiefern diese Beeinträchtigung mit der Konsumform zu tun hat ist nicht geklärt, da Cannabis überwiegend – häufig als Joint – geraucht, und dabei eine Vielzahl hochpotenter, gewebeschädigender Stoffe aufgenommen wird.
[...]
Eine Metaanalyse der University of California, San Diego (UCSD) fand bei schweren Cannabisrauchern „überraschend wenig“ Hinweise für eine substanzielle Hirnschädigung, allenfalls eine geringe Einschränkung der Gedächtnisfunktion konnte beobachtet werden, deren praktische Relevanz jedoch unklar ist.[48]
Auch eine Literaturauswertung von Iversen fand kaum Anhaltspunkte, welche für ein Schädigung des Gehirns sprechen. Sie kommt zum Schluss, dass die Auswirkungen von Cannabis auf das Gehirn vermutlich nur
geringfügig und vollständig reversibel sind.[38]

Erwachsene Menschen sind selbstbestimmt und haben ein Recht, dies auszuleben. Wenn jemand sich am Abend gerne einen rauchen will, warum sollte er dafür als Verbrecher behandelt werden? Mit welchem Recht wollen wir Menschen vorschreiben, was sie zu konsumieren haben und was nicht?


-Finnr

Mittwoch, 2. Mai 2012